Reittherapie bei Skoliose

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Skoliose und Reittherapie

Definition Skoliose

“Skolios” bedeutet “krumm” in Altgriechisch. Beim Krankheitsbild der Skoliose besteht eine Veränderung der natürlichen Krümmung der Wirbelsäule, die eine Seitabweichung von der Längsachse mit Rotation und Torsion der Wirbelkörper beinhaltet, d. h. einer Verdrehung der Rückenwirbel. Dies führt zu einem Verlust des natürlichen Rückenprofils, begleitet von Schulter- oder Beckenverschiebungen. (https://www.schulthess-klinik.ch/de/wirbelsaeulenchirurgie-neurochirurgie/behandlung/skoliose-wirbelsaeulenverkruemmung; Stand: Dezember 2023)

Die Wirbelsäule ist das zentrale Stützorgan des menschlichen Körpers. Sie ist einerseits stabil, andererseits aufgrund der Bandscheiben beweglich. Die Wirbelsäule umhüllt und schützt das im Wirbelkanal liegende Rückenmark und die Nerven.

Bei Kindern und Jugendlichen lenkt die Wirbelsäule das Wachstum und sorgt für eine gesunde Entwicklung des Brustkorbs und der Lunge. (https://www.schulthess-klinik.ch/de/wirbelsaeulenchirurgie-neurochirurgie/behandlung/skoliose-wirbelsaeulenverkruemmung; Stand: Dezember 2023)

Mädchen sind häufiger von einer Skoliose betroffen, die genaue Ursache bleibt oft unbekannt, (https://www.hessing-kliniken.de/orthopaedische-fachkliniken/wirbelsaeulen-und-skoliosezentrum/skoliose/; Stand: Dezember 2023)

Meistens tritt sie bei Mädchen auf (4 bis 5 Mal häufiger als bei Jungen), die sehr früh in die Pubertät kommen und einen Wachstumsschub haben. Es scheint ebenso eine genetische Veranlagung zu geben.

(https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/koerper/wirbelsaeule/skoliose-was-ist-das.html; Stand: Dezember 2023)

In der ICD-11, der Internationalen Klassifikation von Krankheiten, wird die Skoliose unter dem Code 6A20 geführt. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von Physiotherapie und Korsetttherapie bis hin zu operativen Eingriffen, abhängig vom Schweregrad der Skoliose und dem Alter der Patienten.

Je nachdem, wo die Krümmung liegt und wie groß sie ist, kann sie „nur“ ein optisches Problem sein, in schweren Fällen Auswirkungen auf Lunge und Herz haben. (https://www.hessing-kliniken.de/orthopaedische-fachkliniken/wirbelsaeulen-und-skoliosezentrum/skoliose/; Stand: Dezember 2023).

Formen von Skoliose

Medizinisch wird zwischen 3 Arten von Skoliose unterschieden:

  1. Idiopathischer Skoliose
  2. Kongenitale Skoliose
  3. Neuromuskuläre Skoliose

Während die idiopathische Skoliose meistens während des Wachstumsschubes in der Pubertät auftritt, ist die kongenitale Skoliose eine Folge von angeborenen Knochenfehlbildungen.

Von einer neuromuskulären Skoliose wird gesprochen, wenn eine Erkrankung der Muskeln oder des Nervensystems, wie z. B. einer Querschnittslähmung, Spastik, oder krankhafter Muskelschwäche vorliegt.

(https://www.hessing-kliniken.de/orthopaedische-fachkliniken/wirbelsaeulen-und-skoliosezentrum/skoliose/  mit Abbildungen; Stand: Dezember 2023)

Symptome Skoliose

Die Symptome einer Skoliose können je nach Schweregrad und Art der Verkrümmung variieren. Typische Anzeichen sind:

  • Unterschiedlich hochstehende Schultern,
  • einseitig hervorstehendes Schulterblatt oder Rippenbuckel,
  • Asymmetrie der Taille oder des Beckens,
  • Rückenschmerzen,
  • Verspannungen der Rückenmuskulatur,
  • Knieschmerzen oder Nackenschmerzen aufgrund der Schiefhaltung.

In schweren Fällen kann eine Skoliose zu Atemproblemen, Herzproblemen und Beeinträchtigungen der Organfunktion führen, da die veränderte Körperhaltung die Position der inneren Organe verändern kann. (https://www.schoen-klinik.de/skoliose-beziehungsweise-kyphose; Stand: Dezember 2023).

Eine Skoliose wird von Betroffenen im frühen Stadium meist nicht bemerkt, weil sie noch keine Beschwerden oder Schmerzen verursacht.

Mit kritischem Blick können Eltern selbst feststellen, ob ihr Kind eine Haltungsschwäche aufweist und einer Fehlbildung frühzeitig entgegenwirken, bevor die Haltungsschwäche zu einem ernsthaften Haltungsschaden in Form einer Skoliose wird. (https://deutsches-skoliose-netzwerk.de/projekte-kind-jugend/; Stand: Dezember 2023).

Therapiemöglichkeiten bei Skoliose

Die Therapiemöglichkeiten bei Skoliose von jungen Menschen  während des Wachstums umfassen physiotherapeutische Übungen, Korsetts und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe.

Die Therapie nach Lehnert Schroth gilt derzeit als beste krankengymnastische Skoliosebehandlung. Einige Behandlungsziele sind:

  1. Aufrichtung und Derotation der Wirbelsäule,
  2. Verzögerung bzw. Aufhaltung der Krümmungszunahme,
  3. Kräftigung der geschwächten Rückenmuskulatur,
  4. Dehnung der verkürzten Rückenmuskulatur,
  5. Ausdauertraining und Konditionsaufbau,
  6. Stabilisierung der physiologischen und Haltung,
  7. Verbesserung des Körpergefühls und der Wahrnehmung.

(https://deutsches-skoliose-netzwerk.de/physiotherapie/; Stand: Dezember 2023).

In Bezug zur Reittherapie kann eine frühzeitige Erkennung der Skoliose die Therapieeffizienz verbessern.

Durch das Reiten und gezielte Übungen können Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur gestärkt werden. Die dreidimensionalen Bewegungen des Pferderückens sind besonders wertvoll für die Behandlung von Skoliosesymptomen und fördern eine aufrechte Haltung, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

Sportliche Aktivität, insbesondere in Form von Reittherapie, wird empfohlen, um den muskulären Halte- und Bandapparat zu stärken. (https://deutsches-skoliose-netzwerk.de/skoliose-informationen/; Stand: Dezember 2023)

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